Was bedeutet das eigentlich? Für mich ist es die Interpretation von High und Lows im Bezug auf Kauf- und Verkaufsdruck. Sprich, im Bezug auf die Beziehung zwischen Käufer und Verkäufer.
Eine allgemeine Regel im Bezug auf Angebot und Nachfrage lautet: Je tiefer ein Markt fällt, umso attraktiver wird er für die Käufer. Andersrum gilt natürlich, je höher ein Markt steigt, umso attraktiver wird er für die Verkäufer.
Wenn nach einer längeren Aufwärts-/Abwärtsbewegung der Markt anfängt zu reagieren, da sich wieder mehr Verkäufer / Käufer am Marktgeschehen beteiligen, dann kommt es oftmals zu Konsolidierungsphasen (auch Seitwärtsphasen genannt). Diese Zonen sind stark umkämpft. Am Ende dieser Phase wird sich zeigen, wer sich durchgesetzt hat: Käufer oder Verkäufer. Wir müssen in der Lage sein, diese Phasen so gut es geht, zu interpretieren, um uns auf den Durchbruch der Siegerseite vorzubereiten und dementsprechend zu platzieren. Priceaction hat nix mit Wahrsagen zu tun. Priceaction hilft uns jedoch, Stück für Stück Angebot und Nachfrage zu verstehen.
Heute möchte euch die Priceaction am Beispiel CADCHF erklären, welcher seit 2015 in einer Konsolidierungsphase steckt. Wir gehen diese 4 Jahre jetzt im Daily durch und arbeiten uns von Low zu High und von High zu Low. Denn jedes Low gibt Auskunft über das vorherige High und jedes High gibt Auskunft über das vorherige Low. Somit sehen wir, ob die angelaufenen Preislevel attraktiv genug waren, um die Marktsituation zu verändern.
Jetzt zur eigentlichen Analyse. Ich werde wie Dinii mit Nummerierungen arbeiten, um es verständlicher zu machen.
Zu Beginn sollte man sich fragen, wie es überhaupt zu dieser langen Konsolidierungsphase gekommen ist? 2012 startete nach einer Aufwärtsbewegung eine längere Abwärtsbewegung (Punkt 1). Diese konnte allerdings kein neues Low im Vergleich zum vorherigen generieren und die Bewegung schien eine Korrektur einzuleiten. Am 15. Jänner 2015 geschah etwas Unerwartetes. Die Schweizer Notenbank (SNB) gab um 10.30 Uhr die Freigabe des Wechselkursverhältnisses von Euro zum Schweizer Franken bekannt, welches eine impulsive Reaktion in den CHF Charts hervorrief und in unserem Fall ein neues All Time Low bildete (Punkt 2), welches für unsere Analyse auch das erste primäre Low bildet. Nach dieser impulsiven Bewegung reagierte der Markt bullisch. Dieses All Time Low schien ein sehr interessanter Kaufbereich sein, denn der Markt lief ohne eine Korrektur nach oben. Angekommen bei Punkt 3 reagierte der Markt zweimal am selben Preislevel und bildete eine Doppeltop. Das bedeutet, dass unser derzeitiges, primäres Low von Punkt 2 noch nicht attraktiv genug war, um genügend Käufer in den Markt zu holen und ein Higher High zu bilden. Zu diesem Zeitpunkt müssen wir also davon ausgehen, dass mit der nächsten Abwärtsbewegung ein neues Low gegenüber dem primären Low angelaufen wird. Jedoch reagierte der Markt mit einem Higher Low, was uns signalisieren könnte, dass nicht mehr genügend Verkaufskraft vorhanden ist, um den Markt weiter runter zu pushen. Ausgehend von diesem Low hat der Markt wieder bullisch reagiert, aber konnte sich gegenüber dem letzten High nicht durchsetzen und bildete ein Lower High (Punkt 5). Wenn wir die Situation nur bis zu diesem Zeitpunkt betrachten, dann wissen wir, dass die letzten beiden Lows einfach nicht attraktiv genug waren, um genügend Käufer zu mobilisieren und somit eines neues High zu generieren. Das heißt wir erwarten ein neues Low, um mehr Kaufpositionen zu füllen. Und genau das geschah. Es folgte ein letzter Versuch der Verkäufer, den Markt noch einmal in ein attraktiveren Kaufbereich zu pushen. Er verließ die Range und bildete ein neues All Time Low, was gleichzeitig als Liquiditätsgewinnung der Käufer angesehen werden kann, da bei diesem Low weitere Buy Positionen gefüllt worden, um jetzt nach oben ausbrechen zu können und ein neues High zu bilden.
Für diejenigen, die nicht wissen, was Liquidität bedeutet. „Eine hohe Liquidität bedeutet, dass jedem Käufer eine Vielzahl von bereitwilligen Verkäufern gegenübersteht und umgekehrt.“ Kurz gesagt, es bedeutet, dass fortlaufend Kurse gestellt werden. Denn Käufer können nur kaufen, wenn es auch genug Verkäufer gibt, die verkaufen.
Zurück zum Chartbild. Der Markt reagierte vorerst bullisch. Im bärischen Korrekturlevel der letzten Abwärtsbewegung versuchten einige Verkäufer noch einmal den Markt zu shorten. Aber ohne Erfolg. Im Gegenteil. Der Markt reagierte und bildete erste bullische Struktur. Mit dem High am Punkt 7 arbeitete er die erste bullische Sequenz ab. Auch wenn einige Pips zu den Ziellevel fehlten, können wir dies im Daily als abgearbeitet betrachten Mit dieser abgearbeiteten Sequenz haben wir nun die Möglichkeit, uns am Gesamtkorrekturlevel neu zu platzieren. Mit dem Punkt 8 reagierte der Markt in der Gesamtkorrektur und schaffte es ein Higher High im Vergleich zu Punkt 7 zu bilden. Spätestens hier wäre dann die Sequenz auch richtig abgearbeitet. Auch wenn mit Punkt 8 das BC Korrekturlevel stark überkorrigiert war, so wäre es noch valid, da ausgehend von diesem Low der Markt entsprechend reagiert hat und ohne weitere Korrektur die Ziellevel abgearbeitet hat. Am Punkt 9 angekommen versuchte sich der Markt weiter nach oben durchzusetzen. Er versuchte es dreimal. Nur bildete der Markt drei Lower Highs an Punkt 9, was wiederum bedeutet, dass der Markt noch einmal ein attraktiveres Kauflevel anlaufen muss, um weitere Käufer in den Markt zu holen. Am Punkt 10 reagierte der Markt fast pipgenau am 66,7er der Gesamtkorrektur der Sequenz. Auch hier schaffte es der Markt, mit einer Impulsbewegung ein High (Punkt 11) auf gleicher Höhe wie das primäre High bei Punkt 3 zu bilden. Dieses High liegt genau auf dem 200er Extensionslevel unserer Sequenz. Er reagierte kurz bärisch und versuchte mit etwas Schwung dieses High brechen. Dies scheiterte und der Markt lief zurück in die Gesamtkorrektur, wo er circa am 55,9er reagierte.
Was fällt uns bis hierher auf?
Seit dem Sequenzstart bilden sich immer wieder Higher Highs und Higher Lows.
Womit rechnen wir also an Punkt 12? Richtig! Wir erwarten jetzt wieder ein Higher High! Aber schauen wir uns an, was der Markt tatsächlich gemacht hat. Der Markt reagierte wieder bullisch aus dem Korrekturlevel heraus, schaffte es jedoch nicht ein neues High oder ein High auf gleicher Höhe wie bei Punkt 11 zu bilden. Es kam zu einem Lower High (Punkt 13). Was wiederum bedeutet das? Es bedeutet, dass am Punkt 12 zu wenig neue Käufer in den Markt gekommen sind. Die Kaufkraft hat nicht ausgereicht, um den Markt höher zu pushen. Daraus folgt, dass wir ein attraktiveres Kauflevel brauchen, um mehr Käufer dazu zu holen. Mit Punkt 14 bildete der Markt ein Lower Low im Vergleich zum Low bei Punkt 12. Die Abwärtsbewegung von Punkt 13 zu 14 zeigt aber auch, dass es keine impulsive Korrektur war, sondern der Markt versucht hat, sich schon vor Erreichen des Gesamtkorrekturlevel bullisch durchzusetzen. Ausgehend von diesem Low wurden aber wieder nicht genügend Kauf Positionen gefüllt, denn der Markt reagierte wieder nur mit einem Lower High. Wenn man die nächsten Bewegungen zwischen Punkt 14 und 15 betrachtet, dann sieht man, dass der Abstand zwischen den Highs und Lows viel kleiner ist, als im vorherigen Verlauf. Es herrscht also ein Gleichgewicht zwischen Käufer und Verkäufer. Am Punkt 15 schaffte es der Markt nicht, sich deutlich gegenüber der letzten kleineren Lows durchzusetzen, obwohl der Markt vorher noch einmal ganz knapp in das Gesamtkorrekturlevel der Sequenz gelaufen ist.
Fazit: Stand jetzt schafft es der Markt nicht nach oben auszubrechen. Das bullische Keylevel (Gesamtkorrekturlevel der grünen Sequenz) wurde bereits 5 mal angelaufen und dennoch konnten noch nicht genügend Käufer in den Markt gelockt werden. Das bedeutet, dass diese Level noch nicht interessant genug waren. Somit könnte folgendes passieren.
1. Er läuft erneut bis in das Gesamtkorrekturlevel und bietet am 66,7er Fibonacchi Retracement noch einmal einen attraktiven Kaufbereich! Oder 2. Er durchbricht die Korrekturlevel und bildet ein neues All Time Low, um die restlichen Kauf Positionen zu füllen und bullische Struktur aufzubauen.
Anbei die Anpassung des GKL von der Sequenz. Dadurch das der Markt an der 200er EXT noch einmal reagiert hat, gilt ein neues GKL. Daher das kleine Update. Und damit wird auch deutlich, dass das GKL zu unattraktiv für Käufer ist und wir mit hoher Wahrscheinlichkeit ein neues Low erwarten können.
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