EUR/USD: Die Gemeinschaftswährung hat in der vergangenen Woche im Rahmen der Seitwärtsphase korrigiert, schaffte damit den Ausbruch über die 1,19 nicht. Zu Beginn der aktuellen Woche läuft der nächste Versuch ab, doch auch der scheint kaum Dynamik aufbauen zu können.
EUR/USD PROGNOSE FUNDAMENTAL
Der Euro bleibt gegen den Greenback auch in dieser Woche fest. Die 1,19 Kurszone konnte er trotzt der Stabilität in der vergangenen Woche nicht überwinden, was deutlich macht, dass der Markt eine Art abwartende Haltung eingenommen hat. Dennoch, ein erneuter Test des technischen Widerstandes läuft aktuell ab (Weekly EUR/USD Prognose: Gute Chancen auf Ausbruch).
Der fundamentale Grund dafür, bleibt weiterhin die Risk-On Mentalität an den Märkten, insbesondere den Aktienmärkten. Berichte, denen zufolge ein Lockdown in den USA unwahrscheinlich ist, limitieren das Upside-Potential im US Dollar.
Zudem erhalten wir heute weitere, positive Impfstoff-News. Die erste Auslieferung des Impfstoffs für Risiko-Patienten könnte, in den USA, bereits im Dezember erfolgen, wie es hieß. Hierzulande stehen allerdings der Lockdown und die Brexit-Verhandlungen dem Anstieg der Gemeinschaftswährung im Weg.
BREXIT-DEAL UND VETO GEGEN WIEDERAUFBAUFONDS?
Die Wahrscheinlichkeit eines Brexit-Deals ist zuletzt zwar gestiegen, doch so kurz vor einer ablaufenden Dead-Line (Donnerstag) könnte es Vorsicht geben. Auch die Auswirkungen des Lockdowns und eventuell sogar die Verlängerung bis in den Dezember hinein, die aktuell diskutiert wird, könnten ebenso zur Vorsicht animieren.
An einer anderen Front wird es allerdings brenzlig. In dieser Woche berät die EU-Kommission wieder über den EU Wiederaufbaufonds. Laut neuesten Berichten will Ungarn ein Veto gegen die Finanzierungsbestimmungen einlegen. Auch Polen könnte in Kürze folgen (EUR/USD bricht nach von der Leyen Vorschlag aus).
Damit wäre laut Bloomberg zumindest die Verschiebung des Starts so gut wie sicher. Die Einigung auf den Fonds hat vor einigen Monaten zu der starken Erholung im Euro gegen den Greenback beigetragen. Sollte sich weiter Uneinigkeit abzeichnen, könnte es zumindest mittelfristig zur Schwäche im Euro kommen.
KURZFRISTIG BLEIBT US DOLLAR STAND WICHTIG
Kurzfristig bleibt der US Dollar jedoch, aus unserer Sicht, weiterhin richtungsgebende Kraft. Konjunkturdatentechnisch steht nicht viel an. Auf der US Dollar-Seite werden die Einzelhandelsumsätze sowie die Industrieproduktion und der Philly FED Herstellungsindex interessant werden. Auf der Euro-Seite das Verbrauchervertrauen.
Doch Daten dürften in dieser Woche mit hoher Wahrscheinlichkeit nur geringfügig Einfluss auf die bestehenden Trends haben. Geldpolitisch betrachtet, werden FOMC Williams, Bullard und EZB Lagarde Reden halten. Aber auch hier. Die jeweiligen Notenbanker dürften wahrscheinlich bei der Rhetorik der letzten beiden Wochen bleiben.
EUR/USD PROGNOSE CHARTTECHNISCH
Charttechnisch betrachtet, benötigen wir den Bruch über den Widerstandsbereich bei 1,19, um weiteres Upside-Potential zu erhalten. Nach unten hin stellt der gleitende 100-Tage-Durchschnitt einen wichtigen Support bei zirka 1,17 USD dar.
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