Ölpreis Brent: Marktteilnehmer scheinen mit den pessimistischen Prognosen der Institute und der Unternehmen vorerst nicht einverstanden zu sein bzw. erfolgt aktuell eine leichte Anpassung.
OPEC + STAATEN WERDEN WEITER KÜRZEN
Einige Unternehmen aus dem Öl-Sektor, wie etwa BP, hatten mit ihren Prognosen, als Reaktion auf den Coronavirus, zuletzt Salz in die Wunde gestreut und den Abwärtstrend im Ölpreis angeheizt. Die revidierten Nachfrageprognosen der OPEC sowie der IEA fielen zwar im historischen Vergleich harsch aus, doch Marktteilnehmer gingen von viel mehr Pessimismus aus.
Insbesondere der OPEC Bericht sticht mit seiner Nachfrageprognose heraus. Wie dem auch sei, anhand des Preises erkennen wir, dass die Prognosen in dieser Woche kaum wichtige Einflussfaktoren sind. Viel mehr wird nun darüber diskutiert, wie stark die weiteren Kürzungen der OPEC + Staaten ausfallen könnten. Im Gespräch sind weitere 600 Mbb/d sowie eine zeitliche Verlängerung sogar bis Ende des aktuellen Jahres. Diese Erwartungen könnten den Ölpreis Brent zunächst vor dem nächsten Abwärtsschub bewahren, ihn jedoch auch belasten, wenn sie nicht erfüllt werden.
SAISONAL SCHWACHE PHASE KÖNNTE ZU ENDE GEHEN
Wir wir bereits im letzten Artikel „Ölpreis: Nur eine technische Erholung“ kurz angerissen haben, sind die Benzinbestände gemäß dem EIA Bericht zuletzt wieder gefallen. Auch wenn die Rohöllagerbestände weiter gestiegen sind, so ist die Nachfrage nach Raffinerie-Produkten für die saisonale Entwicklung die wichtigere. Sollten Benzinbestände in den kommenden Wochen weiter fallen, wäre dies ein gutes Signal, zumindest für den Ölpreis WTI. Wie der Chart unten deutlich macht, steigen sowohl die Benzinbestände als auch Destillat Bestände seit zirka November des letzten Jahres an.
WIE STARK FÄLLT DIE ERHOLUNG AUS?
Charttechnisch betrachtet, ist der Ölpreis Brent nun an einem wichtigen Widerstand angekommen. Dieser Widerstand umfasst einen Bereich bis 58 USD je Fass. Hier sollte der Preis also mindestens rüber, um die Nachhaltigkeit der Erholung zu bestätigen. Dieser Preisbereich fällt mit dem 38,2 Fibo-Level zusammen, sofern man die 100 % bei 65 US Dollar je Fass angesetzt werden. Hier begann der Abverkauf infolge des Coronavirus am 20. Januar. Sollte sich die Erholung weiter fortsetzen, wären die nächstgelegenen Fibo-Level als Widerstände im Blick zu behalten sowie die 60 USD je Fass Kurszone.
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