Ölpreis WTI: Der Ölpreis kann sich in dieser Woche weiterhin stabil bleiben und fundamental betrachtet macht das Sinn. Der Terminmarkt signalisiert allerdings, wenn überhaupt eine neutrale Lage.
ÖLPREIS WTI KANN WIDERSTANDSZONE NICHT ÜBERWINDEN
Einige Faktoren halten den Ölpreis stabil, darunter auch die Aussicht auf einen schwachen US Dollar (Ölpreis: US Produktion stabilisiert). Kurz- bis mittelfristig entwickelt sich auch das weltweite Angebot-Nachfrage-Verhältnis zu Gunsten des Ölpreises. Die US Produktion verharrt auf verringertem Level, die Bestände fielen in den letzten Wochen nahe an den Fünf-Jahre-Durchschnitt, die OPEC hat anscheinend die Produktion im August weniger hochgefahren als erwartet wurde. Dennoch kann der Ölpreis WTI die technische Widerstandszone zwischen 42-45 USD je Barrel nicht überwinden. Ein Blick auf den Terminmarkt verrät, Marktteilnehmer bleiben, trotzt derzeit positiven Entwicklungen bei der Nachfrage und dem Angebot, reserviert.
ÖLPREIS WTI COT-ANALYSE
Der Chart unten macht deutlich, dass das Open Interest im Ölpreis langfristig normalerweise ansteigt. In den meisten Fällen entwickelt es sich in Trendrichtung mit dem Ölpreis zusammen. Jede Korrektur signalisiert damit, zumindest kurzfristig, eine Trendwende. In der Betrachtung lassen sich ebenso einigermaßen kritische Zonen festmachen. Wenn das Open Interest unter einen wichtigen Unterstützungsbereich fiel, beschleunigte sich z.B. der Abwärtstrend im Ölpreis. Wurde die kritische Zone wieder nach oben verlassen, drehte auch der Ölpreis auf Long. In 2018 ist das Open Interest massiv eingebrochen. Marktteilnehmer gingen also von fallenden Preisen aus, da der Handelsstreit zwischen China und den USA sich zuspitzte und die USA gleichzeitig Sanktionen gegen den Iran vorübergehend deaktivierten. Das Open Interest erreichte mit dem Einbruch eine kritische Zone, unterschritt sie aber in der Folge nicht.
Eine Stabilisierung, die sich anschloss, wurde jedoch ab Januar, aufgrund der begonnenen Corona-Krise, zunächst in China, abgewürgt. Das Open Interest brach wieder auf den kritischen Bereich ein und hat sich seitdem nicht mehr nennenswert erholt. Die Nettolong-Position (mittlere weisse Linie) deutet eine leicht positive Entwicklung an. Das vergleichsweise schwache Interesse an den Terminmärkten könnte den Ölpreis gleichzeitig anfällig machen. Dabei ist das OI nicht mit der Nettolong-Position zu verwechseln, die bei einem überaus niedrigen Level eher kontraindikativ interpretiert werden könnte. Die Nettoposition signalisiert eher eine neutrale Ausgangslage. Verringert sich das OI hingegen in die letzte kritische Zone hinein, könnte dies schwache Kurse signalisieren. Bleibt es oberhalb der Zone, müsste es mit hoher Wahrscheinlichkeit erst den nächsten wichtigen Bereich überschreiten, um echtes Interesse für Long-Positionen anzuzeigen.
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